Ich habe mir gegen Ende des vergangenen Jahres zwei JBL PRX912 gegönnt, um bei kleineren Feiern / (DJ-)Veranstaltungen eine eigene PA vorhalten zu können, und nicht zuleihen zu müssen.
Die Wahl viel damals auf JBL wegen des m.M.n. guten Preis/Leistungsverhältnisses, und der langen Garantie - was einem ja erstmal ein gutes Gefühl gibt, was die Langlebigkeit der Produkte angeht.
Die LS haben jetzt einige Einsätze hinter sich, und ich wage mich daher jetzt mal an eine (vorläufige) Beurteilung. In der Zwischenzeit hat sich noch ein ("gebrauchter") PRX915XLF Sub dazu gesellt, um bei etwas grösseren Räumlichkeiten, oder höheren Anforderungen (Elektronische Musik) mehr Reserven zu haben.
Positiv möchte ich den Klang der LS beurteilen - natürlich auch ein Stück subjektiven Vorlieben geschuldet. Es klingt kräftig und voll, gut auflösend und nicht aggressiv - eher sogar "entspannt".
Für meine Begriffe kommen gerade Gesangsstimmen oder klein besetzter ruhiger Jazz sehr gut "rüber".
Der Sub liefert unauffällig noch ein wenig mehr Druck in der untersten Oktave zu. Für etwas ungünstigere Bedingungen (Nachhall indoor) habe ich mir ein EQ-Preset gespeichert, welches bei 6,5 kHz 2 dB rausnimmt. Das ganze steuere ich mit der JBL Pro Connect Android-App über BlueTooth, was ganz gut funktioniert.
Die Verarbeitung ist für mich - Preisklassenbezogen - in Ordnung, auch gemessen an dem gerade noch angenehmen Gewicht der LS.
Die eingebauten Amps / die Elektronik wird aber "gefühlt" ziemlich warm, und ob das so gut ist, um eine lange Haltbarkeit zu erreichen - muss sich erst noch zeigen.
Positiv ist wegen der fehlenden Lüfter natürlich die Eigengeräuschkulisse, die auch in ruhiger Umgebung ein gutes Bild abgibt. Auch der Rausch-Anteil aus den Speakern selbst geht noch in Ordnung.
Die Bedienung per Bildschirm oder App könnte etwas logischer / besser strukturiert sein. Ich würde z.B. die Hoch- / Tiefpassfilter für die Kopplung mit Subs lieber in die EQ-Settings integriert haben.
Und da wären wir schon beim - für mich - grössten Kritikpunkt:
Der Sub hat leider keine integrierte Frequenzweiche, um die Signale danach an die Tops weiterzuleiten, sondern man muss den umgekehrten Weg gehen: von den Tops zurück zum Sub ...
In den Tops ist eine Frequenzweiche integriert, die genau dafür genutzt werden kann, und die bringt dann auch passende Presets für die/den entsprechenden Sub(s) mit.
Schön wäre, wenn wenigstens auch im Sub entsprechende Presets für die Paarung mit hauseigenen Tops angeboten würden, um auch bei "normaler" Verkabelung eine perfekte Abstimmung zu erleichtern. Da gibt es allerdings nur generische Tiefpassfilter (80, 100, 120 bzw. cardioid).
Wenn pro Seite also jeweils ein Sub eingesetzt wird, der direkt unter den Tops plaziert ist, dann "gehts", bei Aufstellung des/der Subs in der Mitte wirds etwas umständlich :-)
Fazit:
Klanglich und vom grundsätzlichen Handling eine gute Wahl, mit kleinen Verbesserungsmöglichkeiten ...
Mal sehen, ob ich mir noch einen zweiten Sub gönne, um dann noch flexibler arbeiten zu können.