Das Ding hat den Charme und bei kurzen, lauten Tönen auch den Nachhall eines PVC-Installationsrohrs. Ich muss aber gestehen, dass ich dieses Instrument genau deswegen mag. Das Material hat auch den Nachteil, dass es mehr zu Kondensation als Holz neigt, das saugfähig ist und sich bei Berührung warm anfühlt. Ansonsten hat es sich als brauchbares Instrument erwiesen: Ins höhere Register wechsen kann man, ohne, dass dies Klang oder die Lautstärke stark ändern würde. Die Klappen und der Knick erlauben, auch mit halbwegs kurzen Fingern einfacher zu spielen als manche Tenorflöte und arbeiten präzise genug, dass man auch ohne viel Übung, wenn nötig, die Zwischentöne der ersten Alben von QOTSA oder von dem Intro von Supertramp's "School" treffen wird. Ich habe auch keine Töne gefunden, die besonders laut, leise oder schwer zu spielen sind oder seltsam aus dem Klang herausstechen. Ebenso gibt es nicht wie bei vielen Flöten irgendwo eine halbe Oktave, die dünn klingt und die Töne trifft sie - jedenfalls für meine Ohren - genau genug. Der Aufpreis zu einem Holzinstrument macht einen Unterschied im Klang. Aber das kommt mit dem Nachteil, dass es aus lebendem Material gefertigt ist und entsprechend gepflegt werden muss. Was ich leider nicht habe ist ein direkter Vergleich des Klangs mit anderen Bassflöten aus Kunststoff; Zum Lieferumfang gehört ein Döschen Vaseline, ein Weichholzstab, eine nicht luxuriöse, aber brauchbare Tasche sowie eine generische Grifftabelle. Soweit ich weiß, kommen die teureren Plastikflöten zudem teils mit der Info, welcher alternative Griff welchen Ton genauer trifft. Das muss man bei Bedarf hier eben selbst herausfinden.
Von was ich nicht beurteilen kann, ob das bei Bassflöten immer so ist, ist: Gegenwind verzögert das Ansprechen fühlbar und starker Gegenwind verhindert es ganz, bis man gelernt hat, wie mit welcher Windstärke umzugehen ist. Bei meinen Tenorflöten aus Holz ist dies deutlich weniger ausgeprägt.